Systemischer Ansatz

Entwicklung

Als systemischer Ansatz haben sich Methoden etabliert, die ursprünglich aus der Familientherapie stammen und mit dem Namen Virginia Satir verbunden sind. Doch nicht ein Begründer, sondern eine Vielzahl hervorragender Persönlichkeiten prägten die Weiterentwicklung des systemischen Ansatzes (Mailänder Schule, Idee des „Reflecting Team“, der „narrativer Ansatz“, die „Schule von Milwaukee“ etc). Die Vorgehensweise löste sich im Laufe der Jahre mehr und mehr vom Familiensetting.

Verfahren

Als systemischer Ansatz haben sich heute Verfahren für Einzel-, Paar-, Familien- und Gruppentherapie herausgebildet sowie für den Einsatz in Pädagogik und sozialer Arbeit. Im Laufe der Jahre sind eine Vielzahl an Methoden entstanden. 2008 wurde der systemische Ansatz als wissenschaftliches Verfahren anerkannt. Seit 2018 kann das Verfahren von psychologischen Psychotherapeuten bei Erwachsenen mit den Krankenkassen abgerechnet werden.

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Merkmale

Der systemische Ansatz lässt sich in der Beratung, im Coaching sowie in der Supervision einsetzen. Systemische Verfahren gehen von der Grundannahme aus, dass der zu Beratende selbst Experte seines Problems ist. Der Berater ist Unterstützer, weil er eine Außenperspektive einnehmen kann, die neue Muster und Perspektiven sichtbar macht.

Wichtig ist auch die lösungsfokussierte Perspektive. Es geht um Zukunftsorientierung statt Verweilen in vergangenen schlechten Erfahrungen: „Problem talk create problems, solution talk create solutions“ (De Shazer).

Unterschiede können wahrgenommen werden. Es kann neu sortiert werden, was beibehalten werden kann und was verändert werden soll. Der Beratungsprozess erfolgt auf Augenhöhe und in einer Atmosphäre von wertschätzendem Miteinander. Ziel ist es, neue Ideen und Verhaltensmuster zu erschließen und damit den Handlungsspielraum zu erweitern.

Methoden

Die systemische Arbeitsweise stellt ein breites Methodenrepertoire zur Verfügung:

  • Prozessorientierte Fragen (Fragen zum Erstgespräch und zum Gesprächsverlauf)
  • Frageformen, die Unterschiede verdeutlichen (z. B. zirkuläre Fragen)
  • Fragen zu Möglichkeitskonstruktionen
  • Einbeziehen eines reflektierenden Teams
  • Generationenübergreifende Arbeit (Genogramm)
  • Aufstellungsarbeit (Stellbrett, Personenaufstellung im Raum, Triade)
  • Embodimentfokussierte und hypnotherapeutische Arbeitsformen (z.B. PEP)

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Bildernachweis: Banner und Logo © Hildegard Eich, Seite Katharina Bregulla/PIXELIO, www.pixelio.de

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