Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung

Die „Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung“ nach Reuter-Liehr gehört neben dem Kieler Leseaufbau zu den Grundsäulen der Lerntherapie. Jetzt ist der Band 2/1 in vollständig überarbeiteter und erweiterter Auflage erschienen.

Reuter-Liehr. lautgetreue Rechtschreibförderung Band 2/1, Abbildung

Das Förderkonzept – didaktische Grundlagen

Die Autorin hat mit ihren Fördermappen „Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung“ ein Standardwerk der Lerntherapie geschaffen. Evaluationsstudien bestätigen die Wirksamkeit ihres Konzepts. Reuter-Liehr orientiert sich am Entwicklungsverlauf des Schriftspracherwerbs. Der Aufbau der Bände ist sprachsystematisch, unterteilt in 6 Phonemstufen. Die beiden Bände 2/1 und 2/2 vermitteln nur die Phonemstufe 1 und 2, wo die Einübung korrekter Phonem- Graphem-Zuordnungen im Vordergrund steht (alphabetische Strategie). So gibt Reuter-Liehr zu Beginn lauttreues Wortmaterial mit Vokalen und langklingenden Konsonanten (<m>, <l> <s> etc.) nach dem Schema KVKV vor. Dieses Schema erweitert sie allmählich in insgesamt 10 Lernschritten. Erst in Band 2/2 kommen schwierige Dauerkonsonanten wie <h>, <z>, <j> und <ch> hinzu, sowie die stimmhaften und stimmlosen Plosive (<b>/<d>/<g> und <p>/<t>/<k>).
Band 3 erarbeitet alle 6 Phonemstufen in 40 Stundeneinheiten und soll ab Mitte der 3. Klasse eingesetzt werden. Band 4 ist für die Förderung und Therapie auf erhöhtem sprachlichen Niveau ab 5. Klasse weiterführender Schulen gedacht und geht ebenfalls durch alle 6 Phonemstufen.

Methodische Prinzipien

Neben die Prinzipien der Sprachsystematik und Lauttreue treten methodische Elemente wie der Einsatz von Lautgebärden, das Silbenschwingen, Silbenbögenlesen und das selbstinstruierende Mitsprechen beim Schreiben. Diese Elemente sind sensomotorisch orientiert und wirken sprachstrukturierend.
Dazu treten verhaltenstherapeutische Verstärker wie Belohnung von Anstrengungen, Visualisierung und so Verstärkung von Erfolgen, Selbstinstruktionen, Eigenkontrolle und Eigenverantwortung.

Lautgetreue Lese-Rechtschreibförderung – was ist neu, was bleibt?

Der bisher schon vorhandene Bildertest (LBT 1) zum Bestimmen der Rechtschreibentwickung stellt nun neben der qualitativen Analyse Normen bereit:

  • Schuljahresbeginn Klasse 2
  • Schuljahresende Klasse 2
  • Schuljahresbeginn Klasse 3
  • Schuljahresmitte Klasse3

Neu ist ein einfaches Lesescreening aus dem Wortmaterial des Bandes, welches für die gleichen Zeiträume der Klassen 2 und 3 normiert wurde.

Der Aufbau einer verbundenen Handschrift (Schulausgangsschrift-SAS) ist für Reuter-Liehr unverzichtbar für die Legasthenieförderung und rückt mehr in den Focus. Es liegen spezielle Linienblätter bei. Die Schrift für die Arbeitsblätter wurde der Schulschrift angepasst, z.B. wird das kleine <l> jetzt unten mit Bogen abgedruckt. Das Wortmaterial und auch einige Zeichnungen wurden ausgetauscht.

Bewährtes Material wie die Memory-Karten und die Kärtchen für das dazugehörige Spiel „Spielspirale“ sind geblieben. Der Aufbau der Arbeitsblätter ist durch große, Zeilenabstände, Flattersatz etc. gut geeignet für legasthene Kinder. Das Training ist nachweislich S3 leitlinienkonform und ein unverzichtbarer Bestandteil für jede Lerntherapiepraxis.

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