Wann kann eine Dyskalkulie vorliegen?
- Aufgaben werden zählend gelöst, auch an den Fingern?
- Häufiges Verzählen um „eins“?
- Zehner und Einer werden vertauscht?
- Das Lösen der Aufgaben dauert zu lange?
- Rechenstrategien werden kaum angewendet (Tauschaufgabe, Verdoppeln/Halbieren, Partnerzahlen, Nachbaraufgaben, Neunertrick)?
Begründungen
- Die mathematischen Kompetenzen sind nicht ausreichend entwickelt.
- Es haben sich keine Zahlvorstellungen entwickelt.
- Das Rechnen bleibt zeitaufwendig und fehleranfällig.
- Neben effektiven Rechenstrategien fehlt die Automatisierung von Basisoperationen.
Nur mit systematischer Unterstützung kann es gelingen, die versäumten Entwicklungsschritte aufzuholen. Wer diese Grundlagen nicht erarbeiten konnte, zeigt bis in höhere Klassenstufen oder auch lebenslang Defizite in den grundlegenden Kompetenzen.
Pädagogische Diagnose bei Dyskalkulie
- Wir führen normierte Tests zur Feststellung des mathematischen Entwicklungsstandes und der individuellen Rechenstrategien durch, ergänzt durch qualitative Fehleranalysen.
- Es können ergänzend auch Tests zur Intelligenzüberprüfung durchgeführt werden.
- Abschließend dokumentieren wir die Ergebnisse mit einem Bericht und erstellen ein Förderkonzept.
Trainingskonzept bei Dyskakulie
- Die Förderung sollte so früh wie möglich beginnen.
- Wir orientieren uns am Entwicklungsmodell mathematischer Kompetenzen von Fritz/Ricken.
- Das „EIS-Prinzip“ ist die Grundlage unseres methodischen Vorgehens:
– Die Zahlvorstellungen werden durch konkretes Handeln am Material (enaktiv) initiiert.
– Dazu können dann zweidimensionale Darstellungen, Bilder (ikonisch) treten.
– Die abstrakteste Stufe sind reine Rechenaufgaben mit Ziffern (symbolisch).
– Man kann auch alle drei Stufen parallel nutzen.
- Wir nutzen klassisches Fördermaterial, welches die Schüler lange und bei vielen Themen begleiten kann (z.B. Dienes- oder Perlenmaterial, Montessori-Kartensatz. Material von „mathe 2000+“).
- Für uns gilt, dass nur langfristiges, systematisches und planvolles Üben zum Ziel führen kann.
- Deshalb ist uns auch zur Vertiefung das tägliche kurze Üben entlang der „Nullfehlergrenze“ wichtig (10 bis 15 Minuten).
- Die enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist daher bei der Therapie mit Kindern unverzichtbar.
- Unsere Arbeitserfolge kontrollieren wir fortlaufend und dokumentieren sie durch Folgeberichte. (Evaluation).
Ziele bei Dyskalkulie
- Der Abbau des zählenden Rechnens ist in der Regel unser erstes Ziel.
- Stattdessen schaffen wir Zahlvorstellungen und Zahlbeziehungen.
- Der nächste Schritt ist der Erwerb von sicheren Stellenwertkenntnissen.
- Die Lernenden erwerben und automatisieren Rechenstrategien.
- Es ist uns wichtig, alle Übungsformen sprachlich angemessen zu begleiten. Nur so kann man auf Dauer den Einsatz von Fördermaterial abbauen.
- Die Betroffenen bauen Versagensängste ab und dafür Lernfreude und Selbstvertrauen auf.
Kosten – orientiert am BLT
- Einzeltherapie 66 € pro Stunde oder 200 € monatlich über 12 Monate für Selbstzahler.
- Für Kinder mit Therapiebescheinigung des Jugendamtes Witten oder Ennepe-Ruhr ist die Therapie kostenfrei.
- Vertragsunterlagen für Kinder nach einem Mustervertrag des BLT (Berufsverband für Lerntherapeut*innen)
- Vertragsunterlagen für Erwachsene nach einem Mustervertrag des BLT
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