KIKOS

ADHS und PEP

KIKOS: Kompass zur Integration komplexer Systeme

Zu den Anwendungen für Kinder im Anschluss an die PEP-Grundausbildung gehört auch der Kompass zur Integration komplexer Systeme (KIKOS®), den Claudia Reinicke entwickelt hat. PEP ist einer der Kompass-Bausteine.

ADHS

Claudia Reinickes Arbeit fußt auf der klassischen ADHS-Definition. Auch bei der Diagnostik spricht sie sich für das multiaxiale Klassifikationsschema der WHO aus. Bei der vielfach diskutierten Frage der Medikation vertritt sie die pragmatische These: So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Was ist also das Besondere an KIKOS®?

KIKOS® – Der Kompass zur Integration komplexer Systeme

Claudia Reinicke integrierte nach und nach verschiedene Bausteine in die Therapie der Kinder mit ADHS, die sie dann zum Kompass KIKOS zusammenfasste. Dazu gehören:

KIKOS: Kompass zur Integration komplexer Systeme
  • Trance
  • Ressourcen
  • Impacttechniken
  • PEP®
  • Lösungsorientierung
  • Embodiment
  • Alle anderen Techniken, die der Therapeut mitbringt

KIKOS® und PEP®

Klopfpunkte an der Hand bei PEP

Klopfen und Kurbeln nach PEP® nehmen im Kompass eine Schlüsselstellung ein. Klopfen hilft in akuten Situationen, die mangelnde Impulskontrolle positiv zu beeinflussen. Voraussetzung ist, dass PEP® bereits im Alltag verankert ist und in einem frühen Erregungsstadium eingesetzt wird.
Zu Beginn einer Sitzung eingesetzt, wird das Lernverhalten positiv beeinflusst. Zwar kann die eigentliche Konzentrationsschwäche nur kurzfristig beeinflusst werden, wohl aber der Ärger darüber, nicht konzentriert zu sein.

Zeichnung zum Kurbeln bei PEP


Häufig wird das Klopfen mit dem „Kurbeln“ zur Selbststärkung gekoppelt, weil das Lernen oft mit Selbst- und Fremdvorwürfen einhergeht.
Hilfe durch Klopfen und Selbststärkungssätze kann man aber auch für das ganze Familiensystem nutzbar machen, weil alle Beteiligten phasenweise an sich zweifeln und an ihre Grenzen stoßen, z.B.: „Auch, wenn wir oft Streit bei diesem Thema haben, lieben und akzeptieren wir dich so, wie du bist.“ Reinicke setzt PEP® nach vorbereitenden Einzelsitzungen auch für Gruppensitzungen ein.

Weitere wichtige Grundsätze für die ADHS-Therapie

  • Multimodal arbeiten – möglichst viele Sinne ansprechen
  • Ressourcenorientiert mit den Systemen arbeiten – das engere (EU) und weitere (UU) Umfeld einbeziehen
  • Embodimentfokussiert arbeiten – Reden allein reicht nicht
  • Motivation durch Methodenvielfalt, häufige Musterunterbrechungen, prozessorientiertes Vorgehen

Büchertipp:

Michel Bohne und Sabine Ebersberger (Hrsg.) (2022): Entwicklung empowern mit PEP: Prozess- und embodimentfokussiert arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, Heidelberg: Auer Verlag.
Der Sammelband über die Arbeit mit PEP® bei Kindern bietet einen vertiefenden Einblick für weitere Anwendungsmöglichkeiten, z.B. die Bewältigung von Ängsten, den Einsatz in der Traumapädagogik und mehr.

Fortbildungen von Claudia Reinicke zu KIKOS® hier.

Siehe auch die Blogartikel zu PEP® und zur Angstbewältigung mit PEP® bei Kindern

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